Das Weingut Fratelli Serio e Battista Borgogno in Barolo wird heute von der vierten und fünften Generation der Familie geführt. Anna und Paola Borgogno, Töchter von Serio und Battista, leiten das Unternehmen gemeinsam mit ihren Töchtern Federica Boffa und Emanuela Bolla. Diese vier Frauen prägen das Weingut mit einer klaren Vision: Sie verbinden tiefen Respekt für die Tradition mit einem modernen Verständnis für Nachhaltigkeit und Qualität.​

In den Weinbergen und im Keller arbeiten Marco Bolla und seine Tochter Emanuela eng zusammen, um die Weine vom Rebschnitt bis zur Abfüllung persönlich zu betreuen. Dabei setzen sie auf naturnahe Methoden: Der Einsatz von Herbiziden, Pestiziden und chemischen Düngemitteln wird vermieden, stattdessen kommen natürliche Mittel wie Kupfer und Schwefel zum Einsatz. Im Keller wird ausschließlich mit großen Fässern aus slawonischer Eiche gearbeitet, um die Authentizität der Weine zu bewahren.​

Das Weingut bewirtschaftet rund 12 Hektar Rebfläche, hauptsächlich in der berühmten Lage Cannubi. Die Jahresproduktion liegt bei etwa 90.000 Flaschen. Neben dem klassischen Barolo umfasst das Sortiment auch Barbaresco, Nebbiolo d’Alba, Barbera, Dolcetto, Langhe Nascetta und Gavi. Die Weine zeichnen sich durch Eleganz, Tiefe und eine klare Handschrift aus, die sowohl die Geschichte der Familie als auch das Terroir der Langhe widerspiegeln.

 

Unser langjähriger Mitarbeiter Martin, ausgewiesener Rotweinexperte, über den Fratelli Serio e Battista Borgogno Vino Rosato Iole,

Ihr Lieben,

hier mein kurzes Brevier zum neuen Rosé von Borgogno:

Jole (wenn ich das richtig lesen kann) Rosato. Ein Rosé aus Nebbiolo, dem Tanninmonster aus Piemont, Grundlage großer Baroli. Da bin ich gespannt und neugierig.
Die Farbe zartes Altrosa mit einem Stich ins Orangene. Die Nase frisch und klar. Der erste Schluck mit den Aromen von bunten Blüten und Frucht zarter Erdbeeren, fein gerahmt von unaufdringlicher Säure. Sehr gut strukturiert. Der zwote Schluck mit einem Hauch von grünem Tee. Erinnert kein bissl an Barolo. Während ich mich noch frage, ob man die Trauben nicht besser für einen guten Rotwein verwendet hätte, fegt mir der dritte Schluck alle Zweifel weg: Das ist ein ganz eigenständiger Wein! Der ist gut so, wie er ist, gewinnt dem Thema Nebbiolo eine neue Nuance ab. Und fernab von jeder Roséroutine. Hat obendrein einen tollen Nachhall. Als Speisewunsch kommt mir Pizza mit Bratwurst und wildem Brokkoli in den Sinn. Schaun wir mal, was der weitere Trinkverlauf noch bringt.

...Stunden später: In Ermangelung oben genannter Pizzavariation gab's Brötchen mit verschiedenen Wurst und Käsesorten. Hat Jole alles mit Bravour pariert, immer etwas mit der jeweiligen Speise changierend. Dem scharf gewürzten Frischkäse z.B. traten wie aus Zauberhand angenehm ruppige Tannine entgegen. Fast wie in einem Streitgespräch. Nach kurzer Zeit glätteten sich die Wogen und Jole erstrahlte wieder in klarer Frische.