A.O.C. Bourgogne

Geschichte des Burgunds:

Der Name Burgund ist für viele Weinkenner Synonym für feinste Tropfen hoher Qualität.
Es ist berühmt für seine hervorragenden Appellationen sowie den Grand Crus, Premier Crus und seine Weinbaudörfer mit den vielsagenden Namen wie z.B. Hospices de Beaune oder Chablis.

Es kostete einige Jahrhunderte harte Arbeit, um auf den Rebfeldern all dieser Hügel jenes dichte Weinbergnetz zu erstellen, die Ursprung eines der größten Triumphe und einer der besten Botschafter des französischen Weines ist.
Es beginnt zur Zeit der römischen Besatzung.  Durch die entstehenden Klöster ab 500 n.Chr.   wurde der ausgezeichnete Ruf begründet  und die Weine des Burgund letztendlich durch Ludwig den XIV wirklich populär.
Anfang des 18 Jahrhunderts wurden in Beaune die ersten Handelshäuser gegründet und die Weinhändler, die sogenannten Negociants bearbeiteten erst den französischen und dann den belgischen Markt. Ende des 18 Jahrhunderts führte die Französische Revolution zur Auflösung des Großgrundbesitzes und damit zu einem Phänomen in der französischen Weinbaugeschichte.

Fast jeder Winzer verfügt über eine Vielzahl kleinster Parzellen, den sogenannten Climats in verschiedensten Lagen. Dies ist eine Folge des französischen Erbrechts (Code Napoleon), bei dem jedes Kind gleich erbt.

Heute bildet die Parzellierung eine der Charakteristika des Weinbergbestandes im Burgund.

Die daraus resultierende ungeheure Vielfalt von Produzenten- und Winzernamen, Orts- und Lagennamen sowie das jeweilige Ansehen von den beteiligten Winzern verwirrt nicht selten den Neuling und fordert den Scharfblick des erfahrenen Weinamateurs.

Denn jedes Climat hat zudem auch seine speziellen geologischen und klimatischen Bedingungen. Insgesamt gibt es mehr als 600 Climats, die zu den Grand Crus gehören. Die Weingüter im Burgund sind im Prinzip kaum größer als 5-6 ha, das kleinste Weinanbaugebiet der Welt ist Romanee mit 0,8 ha.
Das erklärt die Bedeutung der Handelshäuser und der Weinhändler (negociants-eleveurs). Sie sammeln Trauben, Most oder Wein von Kleinwinzern und können so relevante Mengen herausholen.

Im 19 Jahrhundert erlebte das Burgund noch mal durch den Export einen unglaublichen Aufschwung, der durch die Reblaus nach 1878 stark gefährdet wurde. 1886 wurde dann auf amerikanische Reben aufgepfropft, jedoch wurden bei den Neuanpflanzungen nur die besten Böden berücksichtigt.

Die Böden im Burgund sind sehr vielfältig, teilweise derart, dass es in einzelnen Weinbergen und Dörfern Unterschiede geben kann.

Die Verwitterung maritimen Sedimentgesteins ist der Ausgangspunkt der kalk-und schieferhaltigen Böden. Weitere Faktoren für die Qualität der Weine sind die Hang-und Höhenlagen der jeweiligen Climats.

Das Klima ist weitestgehend kontinental mit kalten und trockenen Wintern. Eine besondere Gefahr in Chablis sind die Spätfröste. Die Sommer sind für Frankreich relativ kurz, zudem kann es im Frühjahr oder Herbst ausgiebig regnen.

 Jede der bedeutenden Erzeugerregionen des Burgunds zeigt sich von einer anderen Seite. Im Norden beginnt es mit Chablis, Grand Auxerrois, Tonnere, Joigny, Vezelay. Das Herzstück ist mit Sicherheit die Côte d’Or, die sich in die Côte de Nuits (Côte de Nuits, Hautes Côtes de Nuits, Chatillonais) und die Côte de Beaune (Côte de Beaune, Hautes Côtes de Beaune) unterteilt. Hier ist die Heimat der besten und berühmtesten Weine. Die Weine von der darunter liegenden Côte Chalonnaise gelten als nicht so reichhaltig wie die von der Côte d’Or, dafür sind sie auch erschwinglicher. Hier ist auch der Ursprung des Schaumweins Cremant de Bourgogne. Auch die Landschaft des südlich davon gelegenen Mâconnais ist von Hügeln und Tälern geprägt, hier ist die Heimat des weißen Pouilly-Fuissé.

Die 100 Herkunftsbezeichnungen(A.O.C) des Burgunds sind auf 4 Niveaus aufgeteilt.

  1. regionale Bezeichnungen – Weine, die im Gesamtgebiet Burgund erzeugt werden, z.Bsp. Bourgogne Aligoté, Bourgogne Pinot Noir
  2. kommunale Bezeichnungen – Weine, die in den jeweiligen Weinbaugemeinden erzeugt werden, z.Bsp. Beaune, Pouilly Fuissé
  3. Premier Crus – Weine eines Dorfes, der auf eingegrenzten Parzellen (Climats) erzeugt werden, z.Bsp. Hautes Côtes de Beaune 1er Cru, Chablis 1er Cru
  4. Grand Crus -  Weine, die auf den besten Parzellen einer Gemeinde erzeugt werden, momentan 32 Grand Crus in Côte d’Or, z.Bsp. Corton, Chablis Grand Cru

Im Gegensatz zu anderen französischen Weinbaugebieten, werden die Weine zumeist rebsortenrein ausgebaut und nicht wie z.Bsp. im Bordelais miteinander verschnitten.

Auch werden nur wenig Traubensorten angebaut.

Die weiße Burgunderrebe schlechthin ist natürlich Chardonnay und  sie entstammt auch ursprünglich dieser Region, bevor sie ihren Siegeszug um die Welt antrat. Sie ergibt hier vollmundige und charakterstarke Weine, die von Feuerstein und mineralischen Einflüsse bestimmt werden.

Weniger vinifiziert werden Weine aus der Rebsorte Aligoté, ursprünglich die Rebsorte für den klassichen Kir, ein Aperitiv aus Aligotéwein und Pfirsichlikör.

Die Rotweine werden fast ausschliesslich aus der Spätburgunderrebe, der Pinot noir gekeltert. Pinot noir hat ein sehr breites Aromaspektrum. Er ist weich, mässig tanninbetont und kann jung und alt getrunken werden. Jedoch verlangt sie spezielle klimatisch Bedingungen. Es darf nicht zu heiß werden und muss doch genügend warm sein, damit die Trauben ausreichend reifen. Auch stellt sie hohe Anforderungen an die Kellertechnik.

Die zweite Rebsorte Gamay stellt im Burgund eher eine untergeordnete Rolle dar, ist aber im sogenannten Passetoutgrain überall vertreten, der aus zwei Dritteln Gamay und einem Drittel Pinot Noir besteht.